
Selbermischen von E-Liquids: Vorteile, Herausforderungen und individuelle Dampferlebnisse
Jeder Dampfer steht früher oder später vor der Frage, ob es sich lohnt, E-Liquids selbst zu mischen. Tatsächlich ergeben sich einige bemerkenswerte Vorteile, wenn man sich für das Selbermischen entscheidet.
Ein bedeutender Faktor, der vor allem für erfahrene Dampfer von Interesse ist, liegt in der Möglichkeit, ein äußerst individuelles Dampferlebnis zu kreieren. Beim Selbstmischen behält man die Kontrolle über den Geschmack, die Dampfproduktion, die Liquidmenge, den Nikotingehalt und sogar die Größe der Flasche.
Ein weiterer Pluspunkt ist die größere Auswahl an Mischkomponenten im Vergleich zu fertigen Liquids. Dadurch stehen eine breite Palette von Aromen zur Verfügung, wenn man seine eigenen Liquids mischt.
Zudem ermöglicht das Selbermischen das Experimentieren mit verschiedenen Aromen und die Schaffung völlig neuer Geschmackserlebnisse.
Hinzu kommt, dass das Selbstmischen von Liquids auch kosteneffizient sein kann. Die goldenen Zeiten, in denen das Selbstmischen erheblich günstiger war als der Kauf von Fertigliquids, sind zwar vorbei, aber es ist immer noch eine preiswertere Option. Dies wird im Abschnitt über die Kosten näher erläutert.
Der einzige Nachteil beim Selbstmischen von Liquids liegt im zusätzlichen Aufwand, den es erfordert. Außerdem ist es von großer Wichtigkeit, sich gründlich zu informieren und zu wissen, was man tut. Es gibt spezielle Sicherheitsrichtlinien, die unbedingt beachtet werden müssen. Zudem sollte man die richtigen Mischverhältnisse kennen und sich mit den Herstellerangaben vertraut machen.
Zusammengefasst erfordert das Selbstmischen von Liquids Übung und die Bereitschaft, sich in ein neues Gebiet einzuarbeiten.
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Beim Selbstmischen von Liquids sind bestimmte Werkzeuge und Utensilien erforderlich, um den Prozess zu erleichtern und sicherzustellen, dass Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden können. Hier sind die wichtigsten Werkzeuge und Utensilien:
- Leerflaschen: Diese werden benötigt, um die selbstgemischten Liquids aufzubewahren. Es gibt verschiedene Größen, je nach Bedarf.
- Spritze zum Abfüllen: Eine Spritze ist hilfreich, um genaue Mengenangaben zu machen. Achten Sie darauf, dass die Spritze eine ml-Skala hat.
- Trichter: Ein Trichter erleichtert das Umfüllen von Liquid von einer Flasche in eine andere.
- Unterlage: Da beim Selbstmischen von Liquids etwas danebengehen kann, ist eine rutschfeste und flüssigkeitsbeständige Unterlage wichtig.
- Handschuhe: Nikotin ist ein Kontaktgift, daher sollten Einweghandschuhe verwendet werden, um Hautkontakt zu vermeiden, insbesondere bei hochdosierten Nikotinshots.
Bestandteile des Liquids: Was wird vermischt?
Um Liquids selbst zu mischen, müssen Sie die verschiedenen Bestandteile von Liquids kennen. Hier sind die Hauptbestandteile und ihre Funktionen:
- Basis: Die Basis eines E-Liquids dient als Grundlage und verdünnt die anderen Komponenten. Sie beeinflusst die Raucheigenschaften des Liquids. Häufig wird eine Basis mit einem Mischverhältnis von 50/50 (PG/VG) verwendet.
- Propylenglykol (PG): Dieser Bestandteil ist der Hauptgeschmacksträger und beeinflusst den Geschmack des Liquids. Ein hoher PG-Anteil kann als kratzig empfunden werden, daher wird Anfängern oft ein maximaler PG-Anteil von 50 % empfohlen.
- Pflanzliches (vegetarisches) Glycerin (VG): Der VG-Anteil beeinflusst die Dampfproduktion und die Viskosität des Liquids. Ein höherer VG-Anteil erzeugt dichtere Dampfwolken.
- Wasser: Wasser kann zur Verdünnung von sehr zähflüssigen Liquids verwendet werden, insbesondere solchen mit einem hohen VG-Anteil.
- Nikotin: Wenn Sie Nikotin in Ihrem Liquid haben möchten, werden Nikotinshots verwendet. Diese enthalten dieselben Hauptbestandteile wie die Basis, sind jedoch hochdosiert. Bei der Verwendung von Nikotin ist äußerste Vorsicht geboten, und direkter Hautkontakt sollte vermieden werden.
- Aroma: Aromen sind verantwortlich für den Geschmack des Liquids. Hierbei ist die individuelle Auswahl und Kombination nahezu unbegrenzt. Die Dosierungsempfehlungen der Hersteller variieren und sollten beachtet werden.
Berechnung des richtigen Mischverhältnisses
Die Berechnung des richtigen Mischverhältnisses für ein selbstgemachtes Liquid erfordert einige Überlegungen. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Aroma-Dosierung: Beachten Sie die Dosierungsempfehlungen des Aromaherstellers, die in der Regel in einem Bereich wie 5-10 % angegeben werden. Beginnen Sie mit einem Wert in diesem Bereich.
- Berechnung des Aroma-Anteils: Multiplizieren Sie die Aroma-Dosierung mit der Gesamtmenge des Liquids, um den Aroma-Anteil in Millilitern zu erhalten. Zum Beispiel, bei 100 ml Gesamtliquid und 7 % Aroma-Dosierung: 7 % x 100 ml = 7 ml Aroma.
- Hinzufügen der Basis: Wenn Sie nikotinfrei dampfen möchten, fügen Sie die restliche Basis hinzu. Bei unserem Beispiel würden Sie einfach 93 ml Basis hinzufügen und das Liquid ist fertig (nach Geschmack einwirken lassen).
- Hinzufügen von Nikotin: Wenn Sie Nikotin verwenden möchten, benötigen Sie einen Nikotinshot mit dem passenden Mischverhältnis zur Basis. Berechnen Sie die Nikotinstärke entsprechend, indem Sie den Nikotinshot in das Gesamtliquid einrechnen.
Alternative Möglichkeiten des Selbstmischens
Neben der oben beschriebenen Methode gibt es auch alternative Möglichkeiten, Liquids selbst zu mischen:
- Shortfills: Shortfills sind vorgemischte Liquids, die Aroma und nikotinfreie Basis enthalten. Sie bieten Platz für Nikotinshots.
- Longfills: Longfills enthalten reines Aroma und werden mit einer Leerflasche geliefert. Der Dampfer kann seine gewünschte Basis und Nikotinstärke hinzufügen.
Selbstmischen vs. Fertigliquid: Der Kostenvergleich
Die meisten Dampfer entscheiden sich für das Selbstmischen von Liquids, nicht nur wegen der individuellen Anpassungsmöglichkeiten, sondern auch aufgrund der Kostenersparnis. Hier ist ein Kostenvergleich anhand eines Beispiels:
- Fertigliquid (100 ml): 79,50 € (10 ml Flasche für 7,95 €)
- Selber gemischt (100 ml, Aroma-Dosierung 10 %, Basis 50 PG/50 VG, Nikotingehalt 3 mg/ml):
- Avoria Aroma: 7 ml x Preis pro ml = 0,89 €
- Avoria Basis: Restliche 93 ml x Preis pro ml = 37,11 €
- Nikotinshot: Preis pro 10 ml = 4,90 €
- Preis gesamt für 100ml selbstgemischtes 3mg Liquid = 42,90 €
(Alle Preise beziehen sich auf den Stand 01.05.2024)
Wie unser Beispiel zeigt, zahlt man das Vierfache für dasselbe Liquid, wenn man es nicht selbst mischt. Dennoch haben Fertigliquids ihren Platz, besonders für diejenigen, die keine Zeit oder Lust haben, selbst zu mischen.
Fazit
Das Selbstmischen von E-Liquids bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Möglichkeit der individuellen Anpassung, die breite Aromaauswahl und die Kosteneffizienz. Es erfordert jedoch Aufwand und das Befolgen von Sicherheitsrichtlinien. Letztendlich ist die Entscheidung, ob Sie Liquids selbst mischen oder Fertigliquids kaufen, eine persönliche Wahl, die von Ihren eigenen Vorlieben und Bedürfnissen abhängt.